Die Gruppe

Wesentliche Impulse für seine künstlerische Entwicklung erhält Johannes Wüsten durch den Kunsthistoriker und Kunstkritiker Willi Wolfradt. den er seinen "besten Trainer" nennt.
Im August 1929 schreibt Wolfradt anlässlich der Bautzener Ausstellung "Der zeitgenössische deutsche Kupferstich" über das Wiederaufleben der alten Technik: "Aus den technischen Bedingungen des Stechens resultieren jene Eigenschaften, die ein skeptisches prüfendes, nie vorübergleitendes oder schwärmerisch nach innen schlagendes Sehen allenthalben verlangt... Eine Görlitzer Gruppe scheint soweit ich sehe, die Aufgabe am klarsten zu erkennen: Johannes Wüsten und seine Schüler Josef Bankay und Lotte Wegeleben.
Bei ihnen konzentriert sich ein spröder, beharrlicher Schaffensernst auf das Ziel, die ganze Akribie und Entschiedenheit stecherischer Gestaltung in den Dienst unbeschönigend, ja quälend genauer Aufnahme merkwürdiger Naturgebilde oder solcher Szenen zu stellen, die durch ein grausames Geschehen wie durch heimliche Sarkasmen erschrecken. Anfängliche Orientierung an der Thematik und zeichnerische Form der altdeutschen Stecherkunst ist bereits zugunsten eigenwilliger Aktualität bis auf geringe Rückstände aufgegeben."
Die Görlitzer Stechergruppe besteht bis 1931.